Die körperlich kranke Seele


Ein derartiges FORMEL-WORT, das nunmehr bild- und worthafte Elemente vereint (wenn auch hier anders als in der gerade gezeigten Abbildung wiederum die bildhaften etwas zu kurz kommen und die worthaften etwas mehr dominieren) und das aus der lateinischen Sprache stammt, die sich dafür besonders eignet, lautet beispielsweise:

.........................................................................................AL - IT - ER - AS - UM

Der bildhafte Charakter dieser Formulierung ist zwar wie gesagt nicht sehr ausgeprägt, kommt aber noch besser in der weiter unten gezeigten Kreisschreibung heraus. Immerhin sind die Buchstaben, die Silben in dieser etwas stilisierten Schreibweise ja durchaus etwas Bildhaftes und dass auch klare Worte darin stecken, wird der Lateinkenner sofort sehen. Um aber jetzt nicht wiederum in der Theorie zu weit zu gehen, werde ich den worthaften Aspekt dieser lateinischen Formulierung und deren wissenschaftlich präzisen Hintergrund gleich anschließend ausführlich erklären. Vorerst also jetzt wieder die erste (von insgesamt zwei) aus den bisher gewonnenen Erkenntnissen geformte praktische Übung, um auch sofort mit einer weiteren praktischen Erfahrung zu beginnen.

Es ist ja auch die Praxis, die im Vordergrund stehen soll, wenn es um die Behandlung seelischer Störungen geht, die sich körperlich ausdrücken. Eben gerade die Tatsache, dass sie sich körperlich ausdrücken, heißt ja, dass theoretische Überlegungen und auch die meisten Therapien der Seele nicht ausreichend geholfen haben. Die praktische, körperlich fast spürbare Seite muss mehr betont werden. Bei der ersten Übung nun wird - wie etwa beim autogenen Training und wie bereits in der Vorübung ausprobiert - in einer bequemen Sitzhaltung (und anfangs vielleicht besser bei geschlossenen Augen) darauf geachtet, ob man so etwas wie ein ES STRAHLT wahrnehmen kann. Die Formulierung, man solle ein „Licht“ wahrnehmen, wie es bei vielen Entspannungsverfahren empfohlen wird, ist wie schon erwähnt etwas unglücklich und widersprüchlich. Schließlich handelt es sich ja nicht wirklich um Licht. Der Begriff des STRAHLT, einer Form des unbewussten SCHAUENS, SCHEINENS ist hier tatsächlich besser, und wird von den meisten Menschen schnell realisiert.

Die franz. Psychoanalytikerin E. Dolto sprach in diesem Zusammenhang auch vom „Körperbild“, also von etwas, das sich vom Körper wie dessen eigenes Bild, wie dessen eigenes STRAHLEN abheben würde, man kann dies manchmal auch mehr empfinden, fühlend erfassen, als „sehen“. Es geht um das Bild, das man ständig vom eigenen Körper hat eben auf Grund all der Wahrnehmungen, die wie verknotet (topologisch) in uns organisiert sind. Egal, auf jeden Fall werden, während man auf dieses irgendwie geartete STRAHLT achtet, gleichzeitig langsam das oder die sogenannten FORMEL-WORTE gedanklich wiederholt. Es genügt, dass diesem ES STRAHLT irgendwie dieser Charakter des Bildhaften zukommt, auch wenn es schwarz hinter den geschlossenen Augen bleibt; es geht nicht darum, sich die Worte ES STRAHLT vorzusagen, und es hat auch nichts mit den Augen zu tun. Es geht nur um ein passives darauf Achten, ob irgend etwas, das diesem Charakter eines STRAHLT zukommt, wahrnehmbar ist, während man also nunmehr das oder die FORMEL-WORTE in Gedanken wiederholt, die den Charakter dieses idealen Meditations-Objektes (psychoanalytisch: Übertragungs-objektes) besitzen. In dieser Übungsphase geht es nur darum, etwas vom Charakter des STRAHLT wahrzunehmen und dabei die FORMEL-WORTE mental zu wiederholen.

 

Meide Menschen, die versuchen, Deinen Ehrgeiz zu schmälern. Kleine Leute tun das ständig, doch große Leute vermitteln das Gefühl, dass auch Du groß werden kannst.

Mark Twain

You are here: Home Natürliche Gesundheit Die körperlich kranke Seele