Schauen und Sprechen

Übungen zur Psychoanalyse von Wahrnehmung und Selbsterfahrung

In diesem Buch geht es um ein neues psychotherapeutisches Verfahren, das aus der Psychoanalyse abgeleitet ist. "Das Unbewußte", sagt der franz. Psychoanalytiker J. Lacan, Schauen Sprechen"ist strukturiert wie eine Sprache, es ist die Sprache des Anderen". Wenn wir also wissen wollen, wie die Sprache des Neandertalers (der nun wirklich ein Anderer für uns ist) ausgesehen hat, ist es besser, sich der Methode der Psychoanalyse zu bedienen als nur der der Paläoanthropologie. Noch besser allerdings gelingt ein derartiges Vorgehen, wenn man sich ein neues, eigenes Werkzeugs zunutze macht und sich auf das ubiquitäre Vorkommen von SCHAUEN und SPRECHEN stützt. Mit diesen zwei Grundworten sind die von Freud und Lacan erarbeiteten Grundtriebe, Schau- und Sprechtrieb gemeint, aber auch Grundprinzipien anderer Wissenschaften, wie etwa der Paläanthropologie, ja der Mathematik. Der Neandertaler verfügte über den "oralen Blick", ein SCHAUEN, das ganz stark bestimmt war vom Essen, vom Oralen, das sich bis zum rituellen Kannibalismus erstreckte. Aber wie eben schon das Wörtchen bestimmt im gerade formulierten Satz ausdrückt, war auch ein SPRECHEN darin enthalten: SCHAUEN und SPRECHEN sind Grundtriebe des menschlichen Seins, indem sie in einer ganz engen Kombinatorik zueinander stehen und nur eine solche knappe Formulierung vermag uns das Sprechen des Neandertalers näher zu bringen..

Diese kombinatorische Formel, einfach auch SPRICHT / STRAHLT geschrieben, eignet sich gut dafür, ein psychotherapeutisches Verfahren zu entwickeln, das der Psychoanalyse äußerst ähnlich ist. Um dahin zu führen, wird in den ersten Kapiteln des Buches auch in Kants Philosophie und Einsteins Physik diese kombinatorische Formel aufgezeigt. Es folgen Erörterungen zu diesem grundlegenden Aspekt auch zur Sprache Freuds, zur Neurowissenschaft und einigen anderen Bereichen um schließlich dahin zu führen, aus diesen Erörterungen selber direkt das Psychotherapie-Verfahren abzuleiten, das jeder auch ohne ständige Anwesenheit eines Therapeuten selbst einüben kann. Denn es besteht genau aus dieser Erfahrung eines SPRICHT und STRAHLT, insofern diese beiden nun durch die knappste sprachliche Formulierung selbst miteinander kombiniert sind: sogenannte FORMEL-WORTE, die mental wiederholt werden müssen. Eine genaue praktische Anleitung des Verfahrens und Ausblicke auf die Wissenschaften einschließlich der nunmehr noch besser nachvollziehbaren Sprache des Neandertalers schließen das Buch ab.

 

Schauen und Sprechen, Dr. Günther von Hummel; bestellen:

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Robert Browning

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