Die körperlich kranke Seele



In dieser Mehrfachheit von Bildern und Worten funktioniert also das Unbewusste. Es ist nichts anderes als eine Kombination des Bild- und Worthaften in eben dieser Form von Schnittstellen, wie wir sie auch aus der modernen Computertechnik kennen. Dort ermöglicht eine Schnittstelle den Austausch zwischen zwei oder mehr Systemen. Übt man durch gedankliches Wiederholen ein derartiges - jetzt jedoch wie gesagt ein konstruktiv, wissenschaftlich aufgebautes - FORMEL-WORT, so greift dieses nun genau in die bereits vorhandenen Schnittstellen des ja genauso verfassten Unbewussten (Bild / Wort, STRAHLT/ SPRICHT) ein, und kann dieses öffnen und modulieren.

Das Gleiche lässt sich auch durch ein reines Bild darstellen, indem die Schnittstellen durch Linien ausgedrückt sind und so die Vielschichtigkeit des Unbewussten wie in der obigen Abbildung malerisch sichtbar gemacht ist. Hier ( in der Abb. 4) ist jetzt also einmal das rein meditativ Bildhafte dargestellt. Der Titel „Hund/Mensch“ hilft weiter dazu, das Ganze auch wieder in Richtung des Worthaften zu schieben. Bild und Titel sind dann fast so etwas, was ich gerade vorhin ein „Deutungs-Objekt“ nannte. Es ist ein bildhaftes Objekt, dass durch seine „Strahlen-Linien“ schon etwas Bedeutung annimmt und durch den worthaften „sprechenden“ Titel dann endgültig Bedeutung, Deutung wird, die einen sehr konkreten Sinn annimmt.

HeydeckerAbb. 4 In diesem Bild von T. Heydecker findet sich durch Schatten- und Formkombination das Thema „Hund" variiert. Ja, eine eigenartige Ästhetik entfaltet sich in diesem Linien- und Farbenspiel, das sogar eine Andeutung an die sich aufrichtende Gestalt des Menschen beinhaltet.

Genau so muss man sich das frühe, eben noch mehr bild- als worthafte Unbewusste vorstellen. Es zeigt einem direkt die Fragwürdigkeit normaler, alltäglicher Sinneswahrnehmung und dass der Mensch daraus ein Bild von sich selber machen
muss. Dieser Vorgang der Menschwerdung kann auch in sehr bildhaften Gedanken vor sich gehen, und eben dies nenne ich das „konjekturale Denken".

In diesem Bild kommt natürlich der worthafte Anteil etwas zu kurz. Erst der Titel „Hund / Mensch" vollendet das Ganze in Richtung auf einen Schluss dieses Denkens.

 

 

Hat man Luftschlösser gebaut, muss die Arbeit nicht umsonst gewesen sein, denn dort soll sie auch sein. Jetzt gilt es, Fundamente darunter zu bauen.

Henry David Thoreau

You are here: Home Natürliche Gesundheit Die körperlich kranke Seele