Die körperlich kranke Seele



Nochmals: nach einiger Zeit des Sitzens und entspannten Achtens stellt sich bei jedem Menschen das Phänomen von etwas her, das man das STRAHLT einer zunehmenden Entspannung nennen kann und das nunmehr noch weiter vertieft wird, wenn man gleichzeitig das FORMEL-WORT gedanklich übt. Das STRAHLT oder SCHEINT, dieses „glimmerige“ Etwas, ist – wie mehrfach betont -eine Art von primärster Wahrnehmung und immer bei jedem Menschen bereits unbewusst vorhanden. Um der praktischen Erfahrung wegen und um nicht anfänglich schon in lauter Theorie stecken zu bleiben, empfehle ich jetzt diese erste Übung einmal durchzuführen. Sie besteht also darin, etwas, das dem Charakter eines STRAHLT zukommt (ohne den Einsatz der Augen, ohne aktives Imaginieren) zu erfahren und gleichzeitig diese Formulierung des A.L.I.T.E.R.A.S.U.M langsam monoton gedanklich und stets erneut zu wiederholen.



Dieses STRAHLT ist die Erfassung eines prinzipiellen Triebes, einer Art von Primärwahrnehmung, und man muss dazu nichts anderes tun als etwas wach zu träumen, als nähme man etwas vom eigenen Körperbild wahr, den Schimmer eines beginnenden Traums – egal: eine derartige Erfahrung wird sich immer nach einiger Zeit einstellen, denn es handelt sich ja um das, was die Psychoanalytiker eben den Primärvorgang des Schautriebs nennen, also etwas, das eigentlich immer da ist und beim normalen Sehen nicht erfasst wird. Sitzt man aber entspannt da, wird man es irgendwie bemerken. Die Mystiker sprachen auch vom „schwarzen Licht“, weil sich selbst bei geschlossenen Augen etwas vom Dunkel hinter den Augen als schwarze „Farbe“ abhebt, von diesem STRAHLT erfassen lässt. Wie schon betont, kann das STRAHLT aber auch in Form des „rieselnden“ Körperbildes mehr als ein Spüren wahrgenommen werden. Und dies alles geschieht um so leichter und um so mehr, wenn man dabei langsam monoton AL-IT-ER-AS-UM gedanklich wiederholt, weil nunmehr beide Vorgänge sich gegenseitig aufschaukeln.

Bevor ich jetzt die zweite Übung erkläre, doch wieder kurz zurück zur Theorie und endlich zu einer genauen Erklärung über das Wesen des FORMEL-WORTES. Denn ohne dass der gesamte Vorgang auch klar verstanden worden ist, hat alles keinen Zweck. Der Intellekt soll das Verfahren genau so erfasst haben wie der praktische Moment erfahren werden muss. Denn nur dann kann der Intellekt während des Übens ruhig sein und muss sich nicht ängstlich nach den tatsächlichen Hintergründen fragen. Trotzdem – soviel nochmals vorweg – mit Mystik hat dies nichts zu tun, eben weil der Intellekt immer wieder eingeschaltet werden kann, wenn wirklich Fragen auftauchen. Wie die Praxis immer wieder geübt werden kann, so kann die Theorie immer wieder bedacht und hinterfragt werden. Ein derartiges Vorgehen verzögert nur scheinbar den Ablauf der Übungen. Das Denken (das dadurch „konjektural“ genannt werden kann) soll ja mitwachsen und sich vertiefen.

The best things in life are free.

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