Gefühl - Selbstwert- oder Selbstmit?

Welche einzelne Charaktereigenschaft ist aus gesundheitlicher Perspektive prägnanter als Selbstwertgefühl?

Welche Haltung hat sich als erfolgversprechender zur Realisierung stärkerer Spannkraft und Belastungsfähigkeit gezeigt als Selbstwertgefühl?

Welche Psychologische Eigenschaft bremst und dämpft nachteilige Regungen, wie Schuld und Selbst-Abneigung, wie bspw. nach dem Begehen eines großen Schnitzers?

Selbstwertgefühl hat nicht die erhoffte Abhilfe gebracht

Seit Zehn Jahreen sind Persönlichkeitn, insbesondere in den Vereinigten Staaten von Amerika, von der Idee des Selbstwertgefühls besessen. Seit langem respektieren sie, dass Familienprobleme, gesellschaftliche Angelegenheiten und psychologische Probleme gelöst werden könnten, wenn es nur gelänge, die Menschen mit sich selbst zufriedener werden zu lassen. Sieht man per exemplum unter Google und dem Begriff "Selbstwertgefühl" nach, wird man 100-tausende von Ausarbeitungen zu dem Anliegen finden.

Fachleute haben Entwicklungsprogramme erstellt, in denen unsere Kinder, unsere Studenten und unsere Familien ein hohes Maß an Selbstwertgefühl lernen sollen. Bejahend zu eruieren ist dabei, dass ein hohes Maß an Selbstwertgefühl weniger Unruhe, weniger Niedergeschlagenheit, und mehr Zuversichtlichkeit mit sich bringt. Und dessen ungeachtet, es hat bei weitem nicht so viel gebracht, wie von vielen erhofft.

Selbstwertgefühl allein kann riskant sein

Beim Selbstwertgefühl geht es um die Empfindungen, die jemand sich selbst gegenüber hegt. Dabei gibt es zwei Klasseen von Selbstwertgefühl, dem status-orientierten Selbstwertgefühl und dem Selbstwertgefühl als erlernte Charaktereigenschaft:

Das position-orientierte Selbstwertgefühl beschreibt, wie bejahend jemand sich im Augenblick bewertet, und das Selbstwertgefühl als erlernte (oder überformte) Eigenschaft.

Eine Reihe neuerer Studien hat gezeigt, dass ein Plus an Selbstwertgefühl bei weitem nicht so effizient ist, wie man einst glaubte. Allerlei Leute mit einem hohen Selbstwertgefühl sind dergestalt glücklich mit sich, dass es Ihnen nichts ausmacht, andere Leute zu malträtieren, oder auszunutzen (was auf eine Übersteigerung in Richtung höherer Grade an Eigenliebe hindeutet).

Es scheint, dass einige Menschen hohen Selbstwertgefühls an einen Punkt gelangen, an dem sie Rationalisierungsmechanismen ansetzen, um ihr destruktives Agieren zu verargumentieren. Sie sehen sich hierbei als etwas "Besseres" an. Ein paar Menschen mit hohem Selbstwertgefühl können äußerst zerstörerisch sein, egozentrisch sein und übernehmen nicht die Verantwortlichkeit für ihr eigenes Benehmen (siehe auch Baumeister, Campbell, Krüger, Vohs).

Wie bekommen wir also die Menschen dazu, mit sich selbst zufrieden sein zu lassen, sich mit sich selbst im Reinen sein zu lassen, ein erhebendes Selbstwertgefühl haben zu lassen, ohne ein exzessives Gefühl von Übermacht mit zu transportieren?

Um Großes zu erreichen, müssen wir nicht nur tätig sein, sondern auch träumen; nicht nur planen, sonder auch glauben.

Anatole France

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