Das ständige Problem mit zu hohem Cholesterin

Erst vor kurzen wurde wieder einmal etwas Neues zum Thema erhöhte Cholesterinspiegel im Blut veröffentlicht. Es wurde festgestellt, dass die neuen cholesterinsenkenden Medikamente mit dem pauschal abgekürzten Namen „Statine" zwar hervorragend auf die Senkung des Cholesterinspiegels wirken, dies aber kaum mit einer Reduktion von Herzkranzgefäßerkrankungen wie etwa dem Herzinfarkt korreliert. Mit anderen Worten: moderne Cholesterinsenken wirken sehr gut, tragen aber kaum zur Verhütung von Krankheiten wie Herzinfarkt bei. Doch das Problem ist nicht neu. Seit 45 Jahren wird darüber diskutiert, wie die Reduktion von Risikofaktoren wie Cholesterin, hoher Blutdruck, Rauchen etc. sich auch tatsächlich in einer Verbesserung von Herzkrankheiten niederschlägt. Nie hat man eindeutige Korrelationen sowohl zur Erkrankung wie auch zur Sterberate belegen können.

Trotzdem ist es sinnvoll, das Cholesterin im Blut zu senken. Diät steht hier nach wie vor an erster Stelle. Gesättigte Fette in Butter, versteckt auch in Fleisch und Wurst vermeiden. Auch bei den Formen, bei denen die erhöhten Cholesterinspiegel mit einer verstärkten Cholesterinsynthese in der Leber zusammenhängen, macht Diät sehr viel Sinn. Es gibt nämlich einen Cholesterinkreislauf, der Blutcholesterin in den Darm zurückschleust. Wird mit der Nahrung wenig Cholesterin aufgenommen, wird dieses zurückgeschleuste Cholesterin auch vermehrt ausgeschieden. Erst an zweiter Stelle stehen Medikamente. Hier können einfachere Mittel wie die sogenannten Omega-3-Fettsäuren bereits einen guten Effekt haben, zumal diese auch noch eine direkte Verbesserung an den Herzkranzgefäßen bewirken. Man sollte hier auf möglichst gereinigte Präparate achten.

Nach wie vor sind auch Mittel auf der Basis einer harzähnlichen Substanz (Chelestyramin) wertvoll, sie „verkleben" sozusagen das Cholesterin im Darm und schleusen es aus. Erst dann kommen die früheren Mittel wie Fibrate zum Einsatz oder die heute eben so modern gewordenen Statine (Simvastatin, Pravastatin etc.. In letzter Zeit mehren sich allerdings wieder Beobachtungen, dass diese Mittel mit Schmerzen der Muskulatur einhergehen und das Muskelenzym Kreatinkinase erhöhen. In diesem Fall sollte man das Mittel absetzen. Ein neues Medikament, das die Cholesterinaufnahme aus dem Darm gezielt hemmt, gehört ebenfalls zu den neueren Cholesterinsenkern und kann mit den Statinen kombiniert werden.